Im September 2020 ist meine Debut- CD erschienen!
Hier finden Sie einen kleinen, verkürzten Einblick ins Booklet der CD.
Ein wenig reinhören kann man auf YouTube: YouTube/renate.mundi
Was ist vielleicht eines der größtmöglichen Abenteuer für einen Gambisten? Sich den gerade erst wiederentdeckten Fantasien Telemanns zu nähern. 12 Fantasien, die lange unentdeckt geschlummert haben. Musik, die Bilder entstehen lässt, manchmal melancholisch ist, sehnsüchtig, manchmal wild, oft mit dem Schalk im Nacken. Ein unerschöpflicher Quell an Ideen, Stimmungen, Klängen und Farben.
1735 wurden die 12 Fantasien für Viola da Gamba von Georg Philipp Telemann im Selbstverlag veröffentlicht. Sie sind dem Hamburger Kaufmann Pierre Chaunel (1703-1789) gewidmet. Aus einem Katalog war bekannt, dass die 12 Fantasien existierten, sie galten aber als verschollen.
Die Wiederentdeckung eines Originaldruckes der Fantasien vor wenigen Jahren in der sogenannten „Ledenburg-Sammlung“ war eine kleine Sensation.
Georg Philipp Telemann, geboren am 24.03.1681 in Magdeburg, gestorben am 25.06.1767 in Hamburg, war zu seinen Lebzeiten einer der bekanntesten und berühmtesten Komponisten. Nach Anstellungen in Leipzig, Sorau und Eisenach wurde er 1712 Musikdirektor in Frankfurt, 1721 ging er in selber Anstellung nach Hamburg, wo er bis zu seinem Tod das Musikleben prägte. Er beherrschte zahlreiche Instrumente, schrieb Gedichte und drei Autobiographien und züchtete Blumen. Schon bald nach seinem Tod wandelte sich das Urteil, er galt als Vielschreiber, seine Kompositionen als flach. Auch heute noch kämpft die Musik Telemanns um ihre Stellung, auch wenn sich die Wahrnehmung deutlich zugunsten Telemanns gewandelt hat.
Gemeinsam mit den jeweils 12 Fantasien für Violine (1735), Traversflöte (1732/33) und den 3x 12 Fantasien Cembalo (1732/33) bilden die 12 Fantasien für Viola da Gamba (1735) eine einzigartige Sammlung.
Die Gambenfantasien sind eine Serie, die sich zwischen den Zeiten befindet und die Gambe, die eigentlich schon nicht mehr „modern“ ist, noch einmal heraushebt, ihre Eigenschaften und Fähigkeiten noch einmal herausfordert, an manchen Stellen vielleicht auch überschreitet, in jedem Fall aber ihre Grenzen sucht. Dabei sowohl zurück schaut, als auch in die Zukunft blickt. Ein Glücksfall für uns Gambisten.
Ähnlich wie die Cellisten mit den Suiten von Johann Sebastian Bach haben wir nun eine Sammlung, an der wir unser ganzes Leben arbeiten und wachsen und immer Neues entdecken können. So sehe ich diese CD für mich als den Beginn einer langen, sich stets weiterentwickelnden Beziehung mit diesen 12 großartigen Fantasien.
Fantasie Nr. 9, Presto:
https://youtu.be/hXS_rkYaw6g
Fantasie Nr. 8, Grave:
https://youtu.be/ww3Va8v5Ayk
Interview und CD-Vorstellung bei hr2-kultur zum Nachhören:
rbb Kultur
„Meine Musik“ mit Bernhard Schrammek
Musik-Tipp
https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/sendungen/210125/meine_musik_1400.html
Ab 1:21:27
Rai Radio 3, Italien
CD-Tipp
Primo Movimento
Ab Minute 13:20 Ankündigung, ab Minute 15:15 Fantasie Nr. 8, A-Dur
https://www.raiplayradio.it/audio/2020/09/PRIMO–MOVIMENTO-515e3c6d-62c6-49e7-83b6-ff1408ae91e0.html
Artikel in der F.A.Z.
Ausführlicher Bericht über die Viola da Gamba und Vorstellung der Telemann-CD!
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/gambistin-aus-frankfurt-wie-der-augenblick-klingt-17057442.html?GEPC=s2
Rezension „klassik heute“
„Die hohen Ziele, die sie ihrer Interpretation setzt, erfüllt sie durchaus: Ihrem Vortrag dieser Stücke zu lauschen ist ein überaus belebendes Erlebnis barocker Kammermusik, und die Aufnahmetechnik des Labels Perfect Noise liefert ein klanglich perfektes Abbild ihrer Interpretation.“
http://www.klassik-heute.com/4daction/www_medien_einzeln?id=23553&CDS30Tage
„…Gambist Renate Mundi does a splendid job of outlining the various moods and technical facets of Telemann’s works. Her tone is full, rich, and her technically ability is clear from the very beginning.“
„A fine, sensitive rendition of newly-discovered Telemann fantasies. Gambist Mundi gives life and depth to this splendid set of fantasies.“
B.v. Boer, fanfare magazine, 2021
„…the sound is warm as is the playing. Mundi’s (interpretation) has a beautiful tone, particularly on the top end of the instrument. She strikes a nice balance between over-interpreting the works and allowing the improvisatory, fantasy feeling to flow. This is a recording worth adding to the library.“
Jenny Eriksson, Australia (The Marais Projekt)